Bitcoin trifft Fussball-WM - gelingt jetzt der Durchbruch?
- BizNetClub #biznetclub
- 15. Juni 2018
- 3 Min. Lesezeit

Gestern, Donnerstag, dem 14.06., hat die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland begonnen. Wie schon in den vergangenen Jahren werden auch in diesem Turnier wieder Milliarden von Euros und US-Dollars bewegt. Doch wie sieht es mit Kryptowährungen aus? Wie Kryptowährungen in Russland groß herauskommen könnten:
Der Fußball ist ein Milliardengeschäft. Ob Sponsoring, Merchandise-Einnahmen oder – vor allem in den letzten Jahren – TV-Gelder: Tagtäglich werden riesige Summen bewegt. Eine Fußball-Weltmeisterschaft, organisiert vom Weltverband FIFA, ist damit nicht nur ein Hochfest des Fußballs, sondern auch eines des Kapitalismus. Daher liegt es nahe, dieses Großereignis auch mal aus der Krypto-Perspektive zu betrachten.
Der ICO-Hype erreicht den Fußball
Rechtzeitig zur WM springt erstmals auch ein aktiver Fußballspieler auf den Krypto-Zug auf – oder ist es anders herum? Das Blockchain-Startup SelfSell bringt in Kooperation mit dem kolumbianischen Nationalspieler James Rodriguez den JR10 Token auf den Markt. Der Coin ist über die SelfSell-App erwerbbar und soll den Fans die Möglichkeit geben, mit dem Star-Spieler zu interagieren. Mit seinem Token will der Bayern-München-Spieler, der in Kolumbiens WM-Team der größte Star ist, seine eigene Marke weiter festigen. Kryptowährungen sind im Fußballgeschäft angekommen.

Russlands Haltung zu Kryptowährungen
Die russische Einstellung gegenüber Kryptowährungen ist seit jeher ambivalent. Auf der einen Seite wurden vor allem in der Anfangszeit Websites mit Krypto-Inhalt gesperrt und offen über ein Bitcoin-Verbotnachgedacht. Im letzten Jahr lockerte sich die Haltung des Riesenreiches. So ließ der Finanzminister Alexei Moiseev verlauten, er sei für die Legalisierung von Kryptowährungen mitsamt der rechtlichen Rahmenbedingungen für den Handel.
Im April veröffentlichte Russland zum erstem Mal ICO-Richtlinien. Russlands Präsident Wladimir Putin liebäugelt zudem seit geraumer Zeit öffentlich mit der Herausgabe einer eigenen, staatlich kontrollierten Kryptowährung, dem Krypto-Rubel. Die russische Sberbank arbeitet immerhin bereits an einem ICO, der von der russischen Regierung unterstützt wird. Seit dieser Woche nun blickt die ganze Welt auf Russland – Zeit, den nächsten Schritt zu gehen.
Tickets mit Krypto zahlen
Die teilweise restriktiven Maßnahmen gegenüber Kryptowährungen seitens der Regierung haben der Krypto-Ökonomie in Russland nicht geschadet. Der Kryptomarkt entwickelte sich auch abseits des Radars. Nun reisen vermutlich noch etliche weitere Krypto-Enthusiasten als Gäste nach Russland – immerhin sind die Krypto-Hot-Spots Japan und Südkorea mit ihren Teams bei der WM vertreten.
Wie praktisch, dass es auch Möglichkeiten gibt, Tickets für Spiele mit Kryptowährungen zu bezahlen. Zwar sind die Tickets nicht an den offiziellen Verkaufsstellen mit Bitcoin, Ether und Co. zu haben, dafür jedoch über Drittanbieter wie die Plattformen Wirex und Epayments. Wirex gibt Visa Debitcards heraus, die neben Euro- und US-Dollar- auch Bitcoin-Zahlungen ermöglichen. Auch Epayments bietet Karten, die man mit Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Bitcoin Cash befüllen kann.
Unterkunft und Verpflegung in Russland –Bitcoin oder Ether werden gerne genommen
Falls das Spiel der eigenen Mannschaft in der russischen Exklave Kaliningrad an der Ostsee stattfindet, können die Fans auch ihre Hotelrechnung mit Kryptowährungen begleichen. Die Hotelgruppe Malina Apartmentsarbeitet mit dem russischen Krypto-Startup Free-Kassa zusammen. Über die FKWallet ist eine Zahlung in 14 verschiedenen Kryptowährungen möglich.
Wer zudem die russische Kneipenkultur kennenlernen möchte, ohne dabei den Rubel rollen zu lassen, hat ebenfalls eine Option. In Moskau, St. Petersburg und vielen anderen großen Städten befinden sich die Killfish Bars, in denen man sein Bier in Bitcoin zahlen kann. Die Kette bietet Zahlungen in Kryptowährungen bereits seit 2013 an und gehört somit zu den Pionieren der Kryptoadaption in Russland.
Die WM findet auch auf der Blockchain statt
Schließlich läuft die WM unter anderem auch auf der Blockchain – und zwar in der Form eines Tippspiels. CryptoCup ist ein Prediction Game, das auf der Ethereum-Blockchain basiert. Hier können Krypto- und Fußball-Enthusiasten Prognosen zu den Spielen abgeben. Dazu kreieren die Spieler ihre eigenen Krypto-Collectables. Hierfür nutzt man individuelle ERC-721-Token – derselbe Standard, auf dem CryptoKitties beruhen. Sind die Prognosen in den Token gespeichert und das Turnier beginnt, können die Token untereinander getradet werden.
Kryptowährungen spielen also ihre eigene Rolle in der Geschichte dieser Weltmeisterschaft. Nicht nur Krypto-Fans sind gespannt, ob sich Kryptowährungen als Zahlungsmittel während der WM weiter durchsetzen können.
Quellen:
Bild1: artechdigital.net
Bild2: Fifa.com
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